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Montag, 02. Juni

Wahre Macher im Hintergrund

Dorf Tirol (fm). „Bauern Power. Handwerk, List und Lebenskunst“: Die neue Ausstellung im Landesmuseum Schloss Tirol lädt zu einer Entdeckungsreise in die bäuerliche Lebenswelt ein – geprägt von harter Arbeit, kluger Selbstversorgung, tiefer Frömmigkeit und einem besonderen Gespür für Zeit, Natur und Gemeinschaft. Landwirtschaft wird als Kultur sichtbar – voller Bedeutung bis in die Gegenwart. Am Freitag wurde die bis 9. November zugängliche Ausstellung eröffnet.

Nicht alltägliche Einblicke in die Landwirtschaft von anno dazumal gibt es bis 9. November im Landesmuseum Schloss Tirol. fm
„Bauern Power“ auf Schloss Tirol findet im Rahmen des Euregio-Museumsjahrs „1525–2025 Museum.denk(t) weiter!“ statt. Der Bauernaufstand vor 500 Jahren wurde aber ausgeklammert.
„Wir zeigen die großen Kulturleistungen der Bauern im Mittelalter und in der frühen Neuzeit – vor allem in Tirol und vor der Industrialisierung“, erklärte Museumsdirektor Leo Andergassen am Freitag. „Natürlich handelt es sich um eine sehr gestreckte Zeitspanne. Und das Thema ist sehr weit und breit.“ Deshalb habe man sich auf markante Themen konzentriert.
In der Ausstellung geht es unter anderem um den „Mauerbau“ bzw. um die Befestigung und Nutzbarmachung der Landschaft sowie um den Bauernhof samt Stadel und Futterhaus, die Schriftkultur, Kunst und Toponomastik, die Werkzeuge von anno dazumal, die Ernährung und Esskultur sowie um die Bauernschläue. „Zu sehen sind aber auch maßgebliche Urkunden zum Thema Grundherrschaft“, sagte er. „Dabei geht es darum, wann der Bauer frei geworden ist. Zuerst gab es Leibeigene, die dem Grundherrn mehr oder weniger gehörten und die ohne dessen Zustimmung nicht einmal heiraten durften.“ Die Eröffnung nutzte Andergassen auch dazu, allen Unterstützern zu danken.
Und Ausstellungskurator Andreas Rauchegger wies in seiner Ansprache im Rittersaal auf die heutige Kulturlandschaft hin, die das Ergebnis der Leistungen des Bauernstandes sei. Um zu leben und zu überleben, habe man das Land bebaubar machen und erschließen müssen.
„Wenn man sich ältere Literatur ansieht, gewinnt man oft den Eindruck, als hätten weltliche und geistliche Herren das Land erschaffen: Die Schwerarbeit haben aber die bäuerlichen Familien gemacht“, sagte Kurator Andreas Rauchegger.


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